Glaubts es oder glaubts es nicht, aber ich bin gerade dabei gemeinsam mit Papa ein kleine Tradition ins Leben zu rufen.

Was für eine?
Richtig: Bauer sucht Frau!
Klingt komisch, ist auch so.

Einmal pro Woche (Mittwoch) versuch ich mir für Papa Zeit zu nehmen. Das schaut dann so aus, dass gegen 3 Uhr Nachmittags der Termin nochmals telefonisch bestätigt wird (!), ich um spätestens 6 daheim bin/sein muss, er bereits um halb 8 hibbelig vor dem Fernseher auf die Sendung wartet, extra dafür sogar andere „Termine“ absagt, damit er auch für mich und natürlich ATV Zeit hat ;-), er vor und zurück wieselt, schnell noch eine raucht und ich mich gemütlichst samt Schlumpi und Schoki auf der Couch einniste.

Tja und pünktlich um 20:15 Uhr ist es dann soweit:
Katrin Lampe, jedes Mal wieder mit einem anderen dümmlichen Hut am Hirn, betritt die Leinwand und eröffnet mit den einfallsreichen Worten „Hallo und Willkommen zurück bei Bauer sucht Frau“.
Mama und ich analysieren meist den herrlich, modischen Geschmack so mancher Figuren, die über den Bildschirm zischen (bundkariert und längsgestreift), Papa regt sich über unsere Anmerkungen auf und erklärt uns, wir sollen uns „auf den wesentlichen Inhalt der Sendung konzentrieren und uns nicht von derartigen Banalitäten ablenken lassen“ und das ganze endet meist mit den Worten meines Bruders, der verspätet ums Eck schießt, „Schu wieder der Schaß“.

Aber soll ich euch was sagen, da gibt’s einen Bauer, der - und an dieser Stelle zitier ich meinen Papa - „der oanzige mit Hirn da drein is!“ Ich sag’s euch, irgendwie und irgendwo hat der was.
Warum? Es hat a bissl gedauert, bis ich die Tiefgründigkeit meines verqueren Gehirns entworren hatte, aber jetzt weiß ich’s. Der musikalische Winzer Johannes aus der Südsteiermark erinnert mich an den Rabenbraten. Nur weniger arrogant und selbstgefällig und eben in blond ;)